- Ives
- Ives[aɪvz], Charles Edward, amerikanischer Komponist, * Danbury (Conneticut) 20. 10. 1874, ✝ New York 19. 5. 1954; war zunächst Organist, dann Versicherungsfachmann. Als erfolgreicher Geschäftsmann widmete er sich gleichzeitig seinem kompositorischen Schaffen. Die Benennung von Ives als »Vater der modernen amerikanischen Musik« wird einem Neuerer gerecht, der sich schon um 1900 mit Atonalität, formaler und rhythmischer Mehrschichtigkeit, dann mit Vierteltonmusik auseinander gesetzt hat. Ausgehend vom literarischen Transzendentalismus Neuenglands, begriff Ives Musik als Bestandteil des täglichen Lebens mit einem gleichzeitig universellen Anspruch. Seine Musiksprache, in der oft extreme Einfachheit und äußerste harmonische und rhythmische Vielfalt vereint sind, in der Hymnen, Militärmärsche und andere Typen amerikanischer populärer Musik Verwendung finden, in der Atonalität neben Tonalität steht, zielt auf eine Kunst und Leben vereinigende Konzeption.Werke: Orchesterwerke: 4 Sinfonien (1896-1916); Orchestral set Nummer 1 (1903-14, Three places in New England), Nummer 2 (1912-15), Nummer 3 (1919-27); Holidays (1904-13); Robert Browning overture (1911).Kammermusik: 2 Streichquartette (1896-1913); Largo risoluto Nummer 1 und Nummer 2 (1908; für Klavierquintett); Halloween (1911; für Klavierquintett); 4 Violinsonaten (1903-15).Klavierwerke: Three page sonata (1905); 2 Sonaten (1909-15); 3 Quarter-Tone Piano pieces (1924; für Viertelton-Klaviere oder 2 verschieden gestimmte Klaviere).Vokalwerke: 114 Lieder (1884-1921).Schriften: Essays before a sonata (1920); Postface, 114 Songs (1922).Ausgaben: Papers, herausgegeben von V. Perlis (1983); Ausgewählte Texte, herausgegeben von W. Bärtschi (1985).U. Maske: C. I. in seiner Kammermusik für drei bis sechs Instrumente (1971);D. Charles: Musketaquid. John Cage, C. I. u. der Transzendentalismus (a. d. Frz. 1994).
Universal-Lexikon. 2012.